Nordlichter
Die Nacht vom 10. auf den 11. Mai 2024 war magisch, denn für einmal kamen wir hier in unser Region in den Genuss, Nordlichter zu sehen. Diese waren nicht ganz so intensiv, wie ich die Polarlichtern auf den Lofoten oder Island teilweise sah.
Aber egal wo, die längeren Belichtungszeiten mit einer Kamera helfen, die ganze Magie des farbigen Lichtzaubers einzufangen.
Da mir die Frage der Zweifler und Unwissenden: "Das ist aber sicher bearbeitet, gäll!" wirklich langsam aber sicher auf den Geist geht, möchte ich mich zuerst mit diesem Thema kurz auseinandersetzen.
- Jede fotografische Aufnahme wird bearbeitet, sobald Du ein JPG als Output hast.
- Sprich die Bearbeitung wird im Hintergrund ganz automatisch von Deiner Kamera oder Deinem Handy gemacht.
- Wir Fotografen nehmen unbearbeitete RAW-Dateien auf, damit wir die Bilder so aufbereiten können, wie wir das möchten.
- Aber da sie das nicht wissen, gehen sie davon aus, dass wir alles manipulieren und so darstellen, wie es gar nicht sein kann!
- Bildbearbeitung erkläre ich unterdessen mit dem Vergleich mit Profilbildern in den sozialen Medien: Nur die wenigsten (vor allem Frauen) postet ein Bild von sich, früh am morgen ungeschminkt vor dem ersten Kaffee sondern sie machen sich zurecht, schminken sich je nach Geschmack mehr oder weniger und posten dann, ein Bild von sich, wo sie sich schön fühlt. Genau so geht es uns Fotografen mit unseren Bildern!
- Und selbstverständlich könnte man alles selber manipulieren oder durch KI generieren lassen, das sind dann aber Bildmanipulationen, die man so ausweisen sollte.
- Ein kleiner eigener Blogbeitrag zum Thema "WIRKUNG BILDSCHNITT" (Sonnenuntergangsbilder keine Fakes)
Nun aber wieder zurück zu den normalen Nordlichtern, wie man sie am Himmel erkennen kann und wie der sich der Unterschied zur Ansicht und zu den Aufnahmen präsentiert:
Diese Aufnahme entstand in Pfeffingen auf dem Weg unterhalb der Ruine Pfeffingen mit Sicht auf Pfeffingen links, über Aesch, Reinach bis hin nach Basel mit den dominanten Roche-Türmen so ca. um 00:10 Uhr mit 4 Langzeitaufnahmen, die zu einem Panorama zusammengesetzt wurden.
Danach verabschiedeten sich die grünen Atome (Höhe von 100 bis 300 Km) und diejenigen in der Höhe von 300 bis 400 km übernahmen die Dominanz in den Farben rot bis magenta:. Da die Lichter nicht nur gegen Norden sichtbar waren sondern auch wie hier rechts gegen Osten und links gegen Westen, versuchte ich mein Glück mit meiner Lieblingsnachtansicht der Ruine.
Da ich immer wieder extrem Mühe habe, mich in stockdunkler Nacht zu bewegen (vergleichbar mit Skifahren im Nebel) und das Fokussieren (mit meinem neues Ersatzobjektiv mit 16-35 mm hab ich das Manuelle Fokussieren noch nicht ganz so im Griff wie gewohnt) im lichterlosen Raum etwas schwierig ist (vor allem, wenn man in der Hitze des Gefechtes keine Zoomtaschenlampe dabei hat) musste ich mich länger mit dem Motiv auseinandersetzen, wie gewollt. Aber so um 01.30 Uhr und zahlreichen Versuchen gelang mir doch noch eine einigermassen scharfe Aufnahme. Um 2 Uhr war ich dann zuhause am Laptop, um zu kontrollieren, ob man was von den Aufnahmen gebrauche konnte. Sonst wäre ich nochmals los. Aber immerhin schaffte ich es, um 3 Uhr bis 5 Uhr ein wenig zu schlafen.
Das Wochenblatt übernahm sogar eine Aufnahme von mir und publizierte diese ergänzt diese mit einem kleinen Beitrag. Allerdings ist mir nicht ganz klar, was sie mit meinem Bild gemacht haben, dass es viel zu hell und ohne Struktur abgedruckt wurde, im Epaper ist wenigstens noch etwas Struktur zu sehen, obwohl dort auch viel zu hell.
Zu lesen auf Seite 4 im Epaper vom 16.5.2024 vom Wochenblatt Birseck-Dorneck.
Weiterführende Links mit sehens- resp. lesenswerten Infos zu den Polar-/Nordlichtern:
- Nordlicht am Schweizer Himmel
- Wie Polarlichter enstehen (youtube Clip)
- Studiflix Sammlung Erklärvideos Polarlichter
- Warum sehen wir Polarlichter nicht (immer) farbig
- Die besten Orte, um Polarlichter zu sehen
- Siegrist und die Polarlichter - Die heimliche Leidenschaft des SF-Meteo-Mannes
- Wie fotografiert man an besten Nordlicher: Tipps von David Koester / Tipps von Visite Norways
Nachfolgend finde ihr noch die besten Fotos meiner bisher aufgenommenen Nordlichtbildern. Jeweils mit Aufnahmen aus Pfeffingen (Schweiz), aus Island und von den Lofoten, dort sah man die Lichter meistens so intensiv auch mit normalem Auge, so dass man aber vor lauter grün im Himmel nicht entscheiden konnte, wohin man schauen sollte.
Ich wünsche jedem, dass er die magischen Nordlichter einmal in seinem Leben von blossem Auge erleben darf. Aber Achtung, es kann süchtig machen.
Clauda Schreiber, Mai 2024